Du hast wahrscheinlich schon ziemlich viel über das „Plastik Problem“ gehört. Aber in diesem Artikel wollen wir dir auch mal Möglichkeiten zeigen, wie man dieses Problem angehen kann! So stellen wir dir ein paar simple Beispiele und großartige Initiativen vor (zumeist von SurferInnen)  und hoffen dich damit zu inspirieren!

Auf die Unmengen an Fischernetzen, PET-Flaschen und Mikroplastikteilen in den Weltmeeren und an den Stränden dieser Welt gehen wir an dieser Stelle nicht näher ein, du bist dir dessen sicherlich schon bewusst (mehr dazu auch z.B. auch hier). Ein Punkt, den viele jedoch noch nicht wissen, ist die direkte Verbindung von Kunststoffen zur Klimaerwärmung.

(c) Pop and Zebra

PLASTIK UND SEINE AUSWIRKUNGEN – AUCH AUF DIE KLIMAERWÄRMUNG

Kunststoffe werden aus Öl produziert und bei der Gewinnung von Öl entstehen Treibhausgase verschiedener Art, die auf direktem Wege die Klimaerwärmung begünstigen. Steigt nun die Plastiknachfrage an, steigen auch die bei der Raffination austretenden Treibhausgase.

Und was passiert, wenn das Plastik nach seiner Verwendung ausnahmsweise nicht im Meer landet? Wird Plastik verbrannt, entsteht gleichermaßen CO2 wie wenn es auf natürliche Weise „zerfällt“. Also auch wenn es auf einer Müllhalde landet, nach hunderten von Jahren Zersetzungszeit, hat es nach und nach CO2 an die Umwelt abgegeben. Aus diesem Grund vermüllen Kunststoffe nicht nur unsere Wellen und Stränden, sondern sind auch ein Hauptfaktor für die Erwärmung unseres Planeten.

(c) Brian Yurasist

ABER WAS KÖNNEN WIR DAGEGEN TUN?


3 simple und doch nicht so simple Taten, die das Plastik-Problem bekämpfen:

Falls du Musik brauchst, dann hör dir dazu den 3-R-Song von Jack Johnson an ;-).

Natürlich müssen wir zuerst mal unseren Platikkonsum REDUZIEREN (REDUCE). Selbst wenn du denkst, dass du ganz bewusst auf Plastik verzichtest – hast du jemals deinen täglichen Plastik Müll berechnet? Das (schockierende) Ergebnis kann uns helfen die tatsächliche Auswirkung zu begreifen. Vor allem wenn uns bewusst ist, dass jeder einzelne unserer vollen Mülleimer, bereits 10 Eimer voll Müll in der Herstellung der verschiedenen Produkte, die wir konsumiert haben, verursacht hat.

(c) Tobias Tullius

Plastikbeutel vollkommen zu verbannen, als auch gegen Plastik-Kaffee-Becher und Plastikstrohhalme zu kämpfen, diese Ziele hat sich beispielsweise die Organisation Clean Ocean Project auf Fuerteventura (Kanarische Inseln) gesetzt. Mit vielen solcher Initiativen schafft es die Organisation seit Jahren die Wellen & Strände auf der Insel etwas mehr vor dem Plastikmüll zu schützen.

(c) Clean Ocean Project

Als nächsten Schritt müssen wir natürlich unsere Produkte WIEDERVERWERNDEN (REUSE). Vor allem wenn wir reisen, vergessen wir unsere guten Absichten oftmals, da es in manchen Surf-Destinationen (wie Asien oder Lateinamerika) einfach extrem schwierig ist Plastik zu vermeiden. Aber wusstest du, dass es sogar schon Apps gibt, mit denen man Orte aus-checken kann an denen man seine Wasserflaschen wiederbefüllen kann? (“Refill your waterbottle”) Oder hast du schon mal daran gedacht 5-Liter-Flaschen zu kaufen, anstatt kleine Flaschen, auch wenn das manchmal mühsam sein kann, diese herumzutragen?

Refill

(c) Merit Thomas

Und schließlich sollten wir die Plastikprodukte natürlich WIEDERVERWERTEN (RECYCLEN). Hier liegt natürlich eine wesentliche Aufgabe bei der örtlichen Regierung/Behörde und welche Infrastruktur diese zur Verfügung stellt, aber auch unsere Gesellschaft und wir als Einzelpersonen müssen dazu beitragen.

Es gibt großartige Initiativen, wie beispielsweise Waste to Waves in Kalifornien, welche Plastikmüll (wie Styropor) recyclen und daraus neue Surf-Produkte herstellen. (Wir schreiben bald mehr darüber.)

Ein spezielles, internationales Projekt, welches unsere volle Aufmerksamkeit bekommen hat, ist Precious Plastic. Das motivierte Team hinter dem Projekt designed und entwickelt nicht nur einfache Maschinen um Plastik zu recyclen, sondern sie zeigen der Welt auch wie man diese nachbaut und Produkte wie Möbel oder Konstruktionsmaterial herstellt. Sie geben sogar Tipps wie man sein eigenes Business damit aufbaut und bieten eine Plattform um Recycler zu vernetzen und Lösungen zu verbreiten!

(c) Precious Plastic

MEHR ALS NUR DAS!

Selbst wenn wir gut sind im Plastik-Reduzieren, -Wiederverwenden und -Recyclen, haben wir doch noch eine letzte Herausforderungen und Aufgaben im Kampf gegen Plastik – wir müssen den Müll von unseren Stränden und Ozeanen klauben, in unserer sozialen Umgebung Bewusstsein für die Problematik schaffen und Druck auf zuständige Behörden und Entscheidungsträger ausüben um eine richtige Veränderung zu schaffen!

Lass dich inspirieren von spannenden Organisationen:

Ein gutes Beispiel von einer bekannten Organisation, die all das schafft, ist Surfers Against Sewage . Diese in den 90ern entstandene Bewegung aus engagierten Surfern wollte die Ozeane, Strände, Wellen und Tierwelt nachhaltig schützen. Heute motivieren sie tausende freiwillige HelferInnen die Beach-Clean-Ups organisieren & durchführen, sie leiten (Bewusstseins-) Bildungs-Programme, z.B. in Schulen und erschaffen Kampagnen die sich an die Regierung und Industrie richten.

(c) surfers against sewage

Ein etwas anderes, ebenso erfolgreiches Projekt, ist das Plastic Ocean Project. Dieses befasst sich mit Forschungs- und Öffentlichkeitsarbeit, wie der Produktion eines Dokumentarfilmes. Die Organisation versucht ein Netzwerk von Akademikern, NGOs-& Nonprofit-Vereinen, Individuen, Unternehmern und Regierung zusammenzubringen um Lösungen für die Plastik Säuberung der Ozeane, zu finden.

Und dann gibt es natürlich noch viele Organisationen und Initiativen welche Beach-Clean-Ups organisieren oder bewerben, z.B. wäre da die 5 Minute Foundation  oder 2 Minute Beach Cleanup (#2minute campaigns).

Zuletzt ist es natürlich besonders wichtig einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung von Plastikmüll zu leisten um langfristig etwas zu ändern. Und nicht nur Schulen oder Bildungsinstitute können das tun!

DREI BEISPIELE UM FÜR BEWUSSTSEIN ZU SORGEN


1. Als Marineaktivist für Aufmerksamkeit sorgen

Hier sehen wir ein bestes Beispiel von „The Plastic Project“ dafür, dass man auch ohne Lärm und Gewaltausschreitungen als Aktivist für Aufmerksamkeit sorgen kann- das zum Schmunzeln einladende Bild eines „Marineaktivisten“ in der Londoner U-Bahn.

(c) The Plastic Project

2. Ein aussagekräftiger Film spricht für sich

Die Macht der Bilder, des Films und auch von uns Menschen ist nicht zu unterschätzen. Ein gutes Beispiel liefert James Robert


3. Mach ein Business daraus!

Vielleicht kannst du sogar Geld mit einem Produkt machen, das Plastik reduziert, wiederverwendet oder recycled. Es gibt schon einige, denen das gelungen ist – lass dich inspirieren von denen, die einen positiven Beitrag zur Umwelt mit ihrem Produkt schaffen wollen. Ein gutes Beispiel wäre das 4ocean Projekt, welche für jedes Produkt, das sie verkaufen, ein Pfund Müll aus dem Meer fischen. (Lies hier gern mehr über umweltfreundliches Surfmaterial.)

Aber selbst wenn du kein Geschäft damit machst, gibt es noch viele weiter Wege um dich zu engagieren. Vielleicht kannst du etwas in der Firma, in der du arbeitest tun, um Plastik-Müll zu vermeiden, wiederzuverwenden oder zu recyclen? Oder du sprichst einfach mal mit deiner Familie und deinen Freunden über das Thema und nützt deine sozialen Medien um Bewusstsein zu schaffen – kleine Aktionen, die einen Unterschied machen!

(c) Cristian Palmer

Jeder von uns kann einen Beitrag leisten!

“Wenn wir die besten Pfandrückgabe-Systeme, Recyclinganlagen und Kreislaufwirtschaften haben, jedoch nicht jede/r auf der Welt das Problem erkennt und die Chance wittert als Einzelne/r einen Unterschied zu bewirken, ist alles nur beschränkt von Nutzen.“
[The Plastic Project]

…und auch wir von surf & mind wollen weiterhin Bewusstsein für das „Plastik-Problem“ schaffen und spannende Projekte vorstellen! Lass dich weiterhin von uns inspirieren (gerne auch auf Instagram oder Facebook) und wir freuen uns auch von dir und deinen Beispielen oder Gedanken zu hören!

Header-Fotocredit: Brian Yurasist