Du möchtest deine Surfreise in Sri Lanka nachhaltig(er) gestalten? Dann freuen wir uns dir ein paar Ideen und konkrete Vorschläge mit auf den Weg geben zu dürfen.

Wann soll es losgehen?

Zunächst stellt sich die Frage, zu welcher Jahreszeit du reisen willst bzw. kannst. Wenn du beispielsweise zwischen Mai und Oktober nach Sri Lanka reist, wird es dich wahrscheinlich eher an die Ostküste der Insel ziehen. Zu dieser Jahreszeit ist die Chance auf guten Swell an den berühmten Surfspots rund um die Arugam Bay besonders groß. Wenn du zwischen November und April auf der Suche nach guten Wellen bist, empfehlen wir dir die vielen Spots zwischen Hikkaduwa und Dickwella an der Südwestküste der Insel.

Sri Lanka hat demzufolge zwei „Surfjahreszeiten“ und hat damit für Wellenhungrige ganzjährig etwas Passendes im Angebot! Zusätzlich gibt es für jedes Surflevel verschiedenste Spots: von flachen Reef-Breaks, wie beispielsweise die Rams in Midigama, hin zu leichteren Beach-Breaks für Anfänger, wie in Welligama, ist für jedes Surflevel garantiert etwas dabei.

(c) Nick Atkins

Tipps für deinen nachhaltigen Surftrip

Sri Lanka ist eine exotische, wunderschöne und gleichzeitig kulturell spannende Insel. Du kannst dich nach dem Surfen mit Reis & Curry oder einem leckeren Mango-Lassie stärken, oder dich an Ruhetagen mit einer ayurvedischen Massage oder Yoga-Einheit verwöhnen lassen. Solltest du mit Freunden unterwegs sein, die nicht surfsüchtig sind, bietet sich auch ein Ausflug ins Landesinnere an. Die kühle Luft in den Bergen und eine Wanderung in den grünen Teeplantagen, kann eine gute Abwechslung zur Hitze an der Küste bieten. Und aus Erfahrung wissen wir: es kann auch mal passieren, dass man wegen einer Wunde nicht ins Wasser darf! Aber dann warten jede Menge Tempel darauf erkundet zu werden und so einiges was du über den Buddhismus lernen kannst. Okay, eigentlich wollten wir keinen Blogartikel über die Gründe für eine Surfreise nach Sri Lanka verfassen, vielmehr wollen wir dir Ideen mit auf den Weg geben, die deine Reise dort nachhaltiger machen könnten.

Aber zu Beginn gleich noch ein kurzer Hinweis: Kennst du unseren Artikel über das Nachhaltige Reisen bereits? Deinen CO2-Abdruck zu kompensieren oder bewusst eine kürzere Flugroute zu wählen wäre schon mal ein guter Anfang für einen nachhaltigeren Sri Lanka Trip! Aber abseits des Transports, welche Optionen gibt es denn noch?

(c) Helena Zechmeister

Nachhaltige Surfunterkünfte

Wie immer suchen wir zuerst mal nach nachhaltigen Surf-Unterkünften vor Ort. Allerdings ist uns das, wie schon in vielen anderen Ländern, in Sri Lanka besonders schwer gefallen!
Selbstverständlich gibt es einige Luxusunterkünfte, die behaupten, etwas für die Nachhaltigkeit zu tun (in der Nähe von Arugam Bay beispielsweise das Jetwing Hotel oder in der Nähe von Welligama das Resplendent Ceylon Hotel). Doch, unserer Meinung nach, sind (die meisten) kleinen „Homestays“ und Gästehäuser wesentlich nachhaltiger (im Vergleich zu den großen Hotels) – sie schreiben es nur nicht dezidiert auf ihre (Werbe-)Flaggen. Allein schon aus dem simplen Grund, dass die kleinen Unterkünfte weniger Luxus anbieten und damit wesentlich weniger Energie in Form von Klimaanlagen, Fernsehern & Co verbrauchen.

Ein Surf Camp das Engagement im Bereich Nachhaltigkeit zeigt, ist das Surf Camp „Green Rooms“ in Welligama. Sie füllen nicht nur deine Wasserflaschen wieder auf und planen gerade Solarzellen zu installieren. Sondern sie organisieren auch Beach-Clean-Ups, unterstützen die lokale Gemeinschaft mit einem Recycling-Müllwagen und arbeiten mit Schulen um das Bewusstsein zum Thema Umwelt & Naturschutz zu stärken. Des weiteren spenden sie Gelder für Schul- oder Gesundheitsausgaben der lokalen Bevölkerung und – als Surf Camp- bringen sie den einheimischen Kindern Surfen bei und ein sicheres Verhalten im Wasser/Meer. Falls es dich interessiert, sieh es dir doch selbst an the Green Rooms.

Falls du noch weitere nachhaltige Unterkünfte kennst, lass es uns doch bitte wissen! Und auch von deinen Erfahrungen lesen wir und unsere Leser sehr gerne in unseren Kommentaren!

(c) Helena Zechmeister

Freiwilligenarbeit und Praktikum in Sri Lanka

Möglichkeiten sich im Bereich soziale Nachhaltigkeit einzubringen, bietet Sri Lanka unserer Erfahrung nach wesentlich mehr. Wenn du beispielsweise deine Sri-Lanka-Reise mit einem Volontariat oder Praktikum in einem Sozial- oder Umweltprojekt verbinden möchtest, eröffnen sich im Landesinneren der Insel einige tolle Möglichkeiten für dich. Die Kombination der Freiwilligenarbeit mit dem Aufenthalt am Meer ist zugegebenermaßen etwas schwieriger, aber nicht unmöglich! Für diesen Fall haben wir einige konkrete Vorschläge für dich:

Eine erste Idee ist dich auf Workaway schlau zu machen und in der detaillierten Suche die Kategorien NGO, Community, nachhaltige Projekte, etc. auszuwählen. Wir haben auf diese Art einige Hosts gefunden und diese auch gleich angeschrieben. Allerdings hatten wir, ehrlicherweise, kein Glück mit einer tatsächlichen Volontariatszusage. Vielleicht hast du jedoch mehr Glück dabei, ein Versuch ist es unserer Meinung nach allemal wert.

Betreuung von kranken und heimatlosen Hunden

Wenn dein Herz für Tiere und insbesondere für Hunde schlägt, und du noch dazu rund um Ahangama bzw. Midigama (Welligama) deinen Surfaufenthalt planst, dann solltest du unbedingt einer ganz speziellen Organisation einen Besuch abstatten: Das Animal SOS Sri Lanka kümmert sich um sage und schreibe 1.500 Hunde und ist damit das größte Tierheim auf Sri Lanka. Wir warten dort und ganz schön überwältig! Aber das Animal SOS Sri Lanka bietet nicht nur einer beeindruckenden großen Anzahl an Hunden einen unverzichtbaren Mehrwert, sondern bietet auch gut 50 Einheimischen eine wertvolle Arbeitsstelle. Die Hunde der Organisation sind außerdem alle geimpft, werden dort gut ernährt und liebevoll gepflegt. Einige Hunde erhalten sogar eine Hydro-Therapie und sind aus diesem Grund oftmals im Meer anzutreffen – falls du dich am Strand einmal über die Hunde mit Rettungsweste wundern solltest. In Summe ist es wohl selbstsprechend, dass eine Organisation mit solch einer Mission immer helfende Hände brauchen kann. Vielleicht ist das für dich eine mögliche Art dich vor Ort zu engagieren, vorausgesetzt dein Herz hüpft beim Lesen dieser Zeilen vor lauter Tierliebe etwas höher.

(c) Animal SOS Sri Lanka

Frauen auf dem Surfbrett

Sri Lanka ist ein Land in dem Traditionen noch immer einen sehr hohen Stellenwert haben. Die Gleichstellung von Frauen und Männern wird durch inoffizielle Regeln und Verhaltensweisen dadurch erschwert. Man wird leider kaum eine srilankische Frau am Fahrrad oder beim Surfen sehen, bzw. auch sonst entspricht Sport in der Öffentlichkeit nicht dem traditionellen Rollenbild der Frau. Glücklicherweise gibt es einige mutige Vorreiterinnen wie der „Arugam Bay Girls Surf Club“ (Instagram: Abay Girls Surf Club), die sich dem widersetzen. Mehr zu diesem Club kannst du in diesen beiden englischsprachigen, sehr interessanten Artikeln nachlesen:

In letzter Zeit sind noch einige, weitere Surfclubs entstanden, die ebenso das Ziel verfolgen den einheimischen Frauen das Surfen näher zu bringen. Der „Watura Womens Surf Club“ ist ein solcher, der im folgenden Artikel noch genauer beschrieben wird: Santoshasociety.com – Sri Lanka Surfer Girls

All diese neu gegründeten, femininen Clubs freuen sich jederzeit über Unterstützung und Empowerment. Vielleicht ist das für dich oder deine Freundinnen eine Möglichkeit einen positiven sozialen Fußabdruck in Sri Lanka zu hinterlassen!

Falls du noch weitere Organisationen kennst, die sich idealerweise in der Nähe eines Surfspots befinden und soziale oder ökologische Projekte voranbringen, teile uns das gerne in den Kommmentaren mit.

Noch zu beachten

Wie immer möchten wir dir zum Abschluss noch einen Zusatztipp mit auf den Reiseweg geben. Dieses Mal möchten wir dich auf die nachhaltige Verwendung von Plastikflaschen hinweisen – auch wenn ihr das Bewusstsein dafür habt, ist es auf Reisen besonders schwierig dem auch nachzukommen, vor allem wenn die Infrastruktur fehlt. Oftmals ist es schwierig große Wassercontainer zu erhalten, insbesondere die Hotels bieten meist nur 1- oder 2-Liter-Flaschen Wasser an und die Möglichkeit eine eigene Trinkflasche aufzufüllen ist meist sehr rar. Aus diesem Grund möchten wir dich dazu aufmuntern möglichst immer einen größeren Behälter in Form eines 4-Liter-Wassercontainer zu kaufen und deine kleine Tagesflasche davon abzufüllen. Genauso lohnt es sich unserer Meinung nach bei den Restaurant- und Hotelbesitzern ungeniert nachzufragen, wieso sie keine „Refill-Station“ für das Wasser haben. Wenn viele Gäste immer wieder und hartnäckig nachfragen, steigt die Chance zukünftig eine solche Auffüllstation in den Unterkünften anzutreffen und damit wieder ein bisschen weniger Plastik zu verbrauchen.