Ein Wetsuit, der ohne Neoprenmaterial warm hält, klingt für viele Surfer nur wenig glaubwürdig. Der französische Produzent Soöruz belehrt uns jedoch eines Besseren und produziert seit einigen Jahren einen umweltfreundlichen Wetsuit aus Naturkautschuk und recyceltem Polyester.

Ein guter Neoprenanzug ist an so manchen Surfspots unser bester Freund. Bei Wind oder sogar ungemütlichem Schneegestöber halten sie Surfer stundenlang warm und ermöglichen ihnen das Ausharren, Paddeln und Surfen in kalten Gewässern. Lange schien es für den klassischen Neoprenanzug keine nennenswerte Alternative zu geben, denn kein anderes Material konnte den gleichen Komfort zu solch einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

(c) Soöruz

Goodbye neopren, hello sustainability

Neopren hat wahrlich viele Vorteile: Seine Elastizität, seine unglaubliche Biegsamkeit, sein geringes Gewicht, seine günstigen Produktionskosten und seine vorbildliche Wärmedämmung machen ihn ideal für den Einsatz in den Wellen. Die Nachteile des Neoprens fallen auf den ersten Blick scheinbar wesentlich geringer aus. Aber die Tatsache, dass Neopren zur Gattung der Kunststoffe zählt, gibt dem Anzug einen herben Beigeschmack – zumindest in Kreisen von umweltbewussten Wassersportlern. Neopren wird nämlich, wie alle anderen Kunststoff- und Plastiksorten, zu 100% aus fossilem Erdöl produziert. Diese Tatsache bringt mit sich, dass ein Neoprenanzug während seiner Produktion einen toxischen und energieintensiven Prozess durchläuft und am Ende seiner Nutzungszeit nicht auf natürlichem Weg entsorgt werden kann.

In den letzten Jahren ist mit dem steigenden Umweltbewusstsein in der Surf-Community die Nachfrage nach Alternativen zum klassischen Neoprenanzug gewachsen. Sportartikelhersteller haben folglich auch ein Interesse daran mit Naturmaterialien zu experimentieren und Alternativen auf den Markt zu bringen. Dem französischen Sportartikelhersteller Soöruz ist es schließlich sogar gelungen einen Wetsuit auf den Markt zu bringen, der zum Großteil aus natürlichem Material besteht.

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Naturkautschuk als Lösung

Soöruz hat viele Jahre geforscht, um eine zufriedenstellende Lösung zu finden, die den klassischen Neopren ersetzt. Das Ergebnis lässt sich nun durchaus sehen: Das patentierte „Naturalprene©“ bringt ähnlichen Komfort wie Neopren mit sich und besteht trotzdem zu 100% aus ökologischem Material. Konkret wird dafür die Rinde der Hevea-Pflanze „gemolken“. Dazu wird auf Hevea-Farmen in Malaysia der Milchsaft aus der Rinde abgeschöpft und als Basis für den natürlichen Kautschuk verwendet.

Eine anderes von Soöruz verwendetes Material ist der „Limestone Neoprene“ bei dem sich der französische Produzent dem natürlichen Kalkstein (im Engl. „Limestone“) bedient und so bei der Herstellung die chemischen Prozesse reduziert. Diese, nicht ganz so umweltfreundliche Alternative wie Naturalprene©, bietet aber ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist deshalb sehr praktisch.

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Recycling, Upcycling und 2nd Life

Zusätzlich zu den natürlichen Materialien, verwendet der französische Sportartikelhersteller auch andere umweltfreundliche Methoden: bis zu 45 Stück alte Plastikflaschen werden in einen neuen Wetsuit eingearbeitet und damit alte PET-Flaschen recycelt. Außerdem haucht Soöruz ausrangierten Wetsuits ein zweites Leben ein und „upcycelt“ die alten Anzüge zu neuen Artikeln. Ein Beispiel für solch einen Upcycling-Artikel ist die „wax pocket“ (eine kleine Tasche für das Wachs).

(c) Soöruz

Falls dich das Unternehmen und sein Umweltbewusstsein bzw. seine umweltfreundlichen Produkte interessieren, dann findest du noch jede Menge mehr Informationen auf ihrer Webseite. Uns gefällt an Soöruz ganz einfach die Tatsache, dass sie einen umfangreichen Ansatz zum Schutz der Umwelt verfolgen und deshalb durchaus eine Vorbildfunktion einnehmen.

Glücklicherweise ist das Unternehmen damit nicht allein. Es gibt noch jede Menge weitere Sportartikelhersteller, die ebenfalls lobenswerte Schritte in Sachen nachhaltiger Surfmaterialien gehen und die wir euch in nächster Zeit gerne nach und nach auf unserer Plattform präsentieren wollen – seid also gespannt!