Geld bezahlen für freiwillige Arbeit, und dann auch noch so viel? Vielen von uns ist es schon so ergangen: Wir waren motiviert einen Freiwilligendienst zu tätigen, waren bereit dafür Zeit und Kraft zu opfern und sind dann ungläubig vor den verlangten, teilweise sehr hohen, Preisen diverser „Angebote“ für Freiwilligeneinsätze im Ausland gesessen. Wer sich dann nicht desillusioniert von seiner Idee abwendet, hat entweder das nötige Geld beiseite, viele spendende Familienmitglieder hinter sich, oder hat die Zeit und den Willen sich auf eigene Faust direkt vor Ort ein Projekt zu suchen.

Die Ursachen hinter teuren Praktika

Nicht wenige fragen sich, warum gerade Non-Profit-Organisationen so viel Geld für Freiwilligeneinsätze verlangen, da man doch davon ausgehen sollte, dass diese keinen Gewinn erwirtschaften dürfen. Einer der Hauptgründe ist wohl, dass ohne diese Einnahmen viele Organisationen ihre Arbeit gar nicht tätigen könnten: Sie decken damit einerseits die Unterkunfts- & Versorgungskosten der Volunteers, andererseits finanzieren sie dadurch administrativen Kosten, wie z.B. Gehälter der Angestellten. Sie leisten somit (hoffentlich) aber auch professionelle Arbeit und wenn alles so läuft wie es sollte, kommt der Großteil der Gelder schließlich dort an, wo es am meisten benötigt wird – bei den Kindern, lokalen Communities, Umweltprojekten usw. Die anderweitige Finanzierung von Non-Profit-Organisationen ist auch in sogenannten „reichen“ Gesellschaften, schließlich nicht sehr einfach. So herrscht mittlerweile schon ein ziemlicher Wettbewerb zwischen den unterschiedlichen gemeinnützigen Organisationen, da alle versuchen öffentliche & private Fördergeber und Spender von ihren Fundraising-Projekten zu überzeugen.

Geht es auch günstiger?

Für welchen Weg man sich schließlich entscheidet ist sehr persönlich. Für jeden der lieber das volle Umsorge-Paket mit logistischer Organisation, Spaß in der Gruppe, Sicherheit und allem Drumherum, hat und auch das nötige Geld dafür aufbringen kann*, dem empfehlen wir einfach eine kritische Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Organisationen, die solche Einsätze anbieten. Nachfragen, ausführliche Recherchen und verlässliche Empfehlungen können dabei helfen, herauszufinden, wofür genau die Einnahmen von Voluntariatskosten verwendet werden.

Eine andere Möglichkeit ist sich ein Projekt zu suchen, bei dem man wirklich nur seine eigenen Kosten decken muss. Wie schon angesprochen, braucht es dazu oft Zeit und Engagement bzw. manchmal auch Mut und Kontaktfreudigkeit, um sich zum Beispiel erst vor Ort lokale Projekte und Organisationen und Kontaktpersonen zu suchen. Dadurch lernt man jedoch die dahinterstehenden Personen und deren Ideen auch gleich kennen und es sind einem viele Freiheiten gegeben, wie z.B. die eigene Wahl der Unterkunft & Versorgung.

Lass dich bei uns inspirieren

Unsere Plattform bietet dir letztlich für beide Varianten eine Auswahlmöglichkeit und wir versuchen diese auch mit besten Gewissen stetig zu verbessern – durch kritische Befassung, persönliche Erfahrungsberichte und alternativen Ideen.

*Wer die nötigen Kosten nicht selbst decken kann, aber engagiert genug ist, sich durch eigene Fundraising-Projekte einen Volunteers-Aufenthalt im Ausland zu ermöglichen, dem würden wir gerne in einem weiteren Beitrag von uns Möglichkeiten für solche Finanzierung aufzeigen. Wir freuen uns dazu auch über zusätzlichen Ideen & Erfahrungen von dir!